E
rzherzog Eugen von Österreich
geboren am 21. Mai 1863 in Groß Seelowitz
(Židlochovice, Tschechische Republik)
gestorben am 30. Dezember 1954 in Meran, Südtirol
Er wurde geboren als Erzherzog Ferdinand Pius Bernhard Felix Maria von Österreich und war Feldmarschall der k.u.k. Armee und der letzte weltliche Hochmeister des Deutschen Ordens (1894-1923) sowie der letzte aus dem Hause Habsburg.
Bezug zum Goldenen Adler
Im Jahre 1904 stieg Erzherzog Eugen im Goldenen Adler ab. Es gibt heute noch einen „Zeitzeugen“ im Haus, ein Brief von Erzherzog Eugen an den Goldenen Adler.
A
usflugstipp
Erzherzog Eugen ist im Dom zu Sankt Jakob, der Hauptkirche der ca. 50 katholischen Kirchen in Innsbruck bestattet. Dieser befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt vom Goldenen Adler. Machen Sie sich gleich auf den Weg, um diese einzigartige Sehendwürdigkeit von Innsbruck zu erkunden.
Zwei interessante Details zum Dom:
Das Friedensglockenspiel im Nordturm des Domes ist ein 48 Glocken umfassendes Spiel mit einem Tonumfang von 4 Oktaven und wird in dieser Eigenschaft auch als Carillon bezeichnet, es ist täglich um 12:15 zu hören.
Gehen Sie aufmerksam durch die Innsbrucker Altstadt. Sie werden unzählige Male an den Häusern das Gnadenbild „Mariahilf“ von Lukas Cranach dem Älteren entdecken. Das Original entstand um 1537 und hat heute seinen Platz am Hochaltar im Dom zu Sankt Jakob. Es ist das weitverbreitetste Marienbild im alpenländischen, mitteleuropäischen Raum.
Leben und mehr
Erzherzog Eugen wurde 1863 als jüngster Sohn Karl Ferdinands geboren. Seine Mutter war Erzherzogin Elisabeth Franziska Maria. Beide Elternteile waren Enkel von Kaiser Leopold II.
Wie alle Mitglieder der Familie Habsburg erlernte er auch einen „zivilen“ Beruf, in seinem Fall Tischler.
Im Jahr 1898 erwarb er die Festung Hohenwerfen in Salzburg und ließ diese zu seinem Fürstensitz ausbauen. Dort befand sich auch seine große Kunst- und Waffensammlung. Als die Festung 1931 durch Unachtsamkeit zu großen Teilen niederbrannte, finanzierte er deren Wiederaufbau. 1938 musste er das Anwesen an die nationalsozialistische Gauleitung verkaufen.
Erzherzog Eugen folgte nach dem Tod seines Onkels Erzherzog Wilhelm 1894 diesem als letzter weltlicher Hochmeister des Deutschen Ordens nach. Dieser wurde zu einem rein geistlichen Orden umgewandt. Als Oberhaupt war er auch seit 1894 Inhaber des berühmten Infanterieregiments „Hoch- und Deutschmeister“ Nr. 4.
Am 11. Jänner 1897 wurde er in Igls bei Innsbruck zum Großoffizier des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem in der österreichischen Statthalterei ernannt und war Großkreuz-Ritter.
1919 verließ er Österreich und ging nach Basel ins Exil. Danach übersiedelte er 1934 in das Deutschordensschloss Gumpoldskirchen, wobei er auf Druck der Nationalsozialisten nach Wien ziehen musste.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges ließ sich Eugen in Igls bei Innsbruck nieder. Kurz vor Weihnachten 1954 brach er zur Erholung nach einer überstandenen Lungenentzündung nach Meran auf, wo er jedoch in der Nacht vom 29. auf den 30. Dezember 1954 verstarb.
Nach der Aufbahrung in der Landhauskapelle erfolgte am 6. Januar 1955 das Begräbnis im Dom zu St. Jakob. Seinem Wunsch gemäß wurde Eugen neben Erzherzog Maximilian III. dem Deutschmeister, im Dom zu St. Jakob bestattet.
Medienberichten zufolge sollen 35.000 Menschen in den Straßen Innsbrucks dem Erzherzog die letzte Ehre erwiesen haben.
Quellen
Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6
https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_von_%C3%96sterreich-Teschen
Website Stand 22.07.2021 22:56
AEIOU Österreich-Lexikon im Austria-Forum
Website Stand 22.07.2021 22:55
Hamann, Brigitte: Die Habsburger – ein biographisches Lexikon, Wien u.a., 1988
Reifenscheid, Richard: Die Habsburger in Lebensbildern, 2. Auflage, Wien u.a., 2007, Seite 267
Nikolaus von Preradovich: Eugen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 673 (Digitalisat).
Erzherzog Eugen von Habsburg, in: Internationales Biographisches Archiv 08/1955 vom 14. Februar 1955, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Adolf Lukas Vischer: Erzherzog Eugen 1863-1954. In: Basler Jahrbuch 1956, S. 130-149.
www.innsbruck.erinnert.at
Website Stand 22.07.2021 22:55
data.cfm (innsbruck.gv.at) – Chronik von Innsbruck, zusammengestellt von Carl Unterkircher, Scriptor an der k.k. Universitäts-Bibliothek in Innsbruck. Druck und Verlag der Vereinsbuchhandlung. 1897. UB Innsbruck Separatabdruck der „Neuen Tiroler Stimmen“ 1892–1896.